Gute Autoren könnten wohl schon ein Märchen vom „Weißen Blatt Papier und den 30 Minuten“ schreiben.
Bis heute gibt es viele widersprüchliche Aussagen zum Stand der Planungen, zu den Zielvorgaben und erforderlichen Zeitvorgaben für einen Taktfahrplan. Wer, wann in welcher Form den Planungsauftrag gegeben hat, ist ebenfalls schleierhaft. Niemand würde in dieser Weise sein Eigenheim bauen.
Sind es 30 Minuten, bis zu 31 Minuten oder sogar 35 Minuten mit denen der Taktfahrplan im Bereich Bielefeld-Hannover umgesetzt werden kann?
Am 14.01. wird in der Startveranstaltung zum Planungsdialog das „weiße Blatt“ hochgehalten. Zuvor wurden jedoch bereits verschiedene Planungsvarianten für Neubaustrecken veröffentlicht. In Ihrer E-Mail führen Sie wieder das „weiße Blatt“ an, obwohl im Februar Detailplanungen zu den Planungsvarianten öffentlich wurden. Heute wird erstmals gesagt, dass die Bestandsstrecke zu erst zu prüfen ist.
Über dieses Vorgehen sind wir enttäuscht.
Ein Ansatz ausgehend vom geringsten Eingriff in die Natur, der die gleichen Ergebnisse für den Taktfahrplan erzielt, ist nicht zu erkennen. Art 20a GG formuliert, dass der Staat in Verantwortung für die künftigen Generationen die natürlichen Lebensgrundlagen schützt. Dieser Verantwortung kommt das aktuelle Verfahren nicht nach. Es erfolgt keine zutreffende Abwägung zwischen dem Ziel - eines attraktiveren Bahnverkehrs - und dem Eingriff in den Lebensraum.
Derzeit schlägt offenbar der Vortrag den Dialog.
Es findet keine Bürgerbeteiligung statt, sondern es werden nur Informationen weitergegeben. Nehmen Sie die Bürgerinnen und Bürger mit. Um so höher wird die Akzeptanz. Wir fordern daher mehr Transparenz. Der Planungs- und Plenumsdialog muss zudem auf gleicher Augenhöhe mit allen Beteiligten stattfinden.
Vlotho ist die Kommune, die von den Neubaustrecken erheblich betroffen wäre.
Die neuen Trassenführungen hätten erhebliche Auswirkungen und Beeinträchtigungen für die Menschen in Vlotho - Ein Zerschneiden der Natur, Landschaft und Lebensräume. Allein für Vlotho wären 4 Talbrücken und 6 Tunnel (nach der Var. 2) vorgesehen mit einem Investitionsvolumen von über 570 Millionen netto. Dieser Betrag allein stellt das Haushaltsbudget unserer Heimstadt für 15 Jahre dar. Vlotho wäre über Jahre eine Maulwurf Stadt. Unzählbare LKW-Bewegungen, infolgedessen kaputte Straßen, zerstörte Lebensräume und kein Plus für unsere örtliche Infrastruktur - Das alles für einen Zug der mit 300 km/h an uns vorbeifährt.
Aus diesem Grund haben sich bereits zahlreiche Bürgerinitiativen in dieser Region gegründet, die für einen sinnvollen Ausbau der Strecke kämpfen. Um es mit dem Songtext der Dirty Chucks auszudrücken: „Wir stehen hier Hand in Hand“ an der Seite der Menschen bei uns in der Region.
Wir fordern einen trassennahen Ausbau, da dieser hier in der Region bei Weitem die höchste Akzeptanz hat, weil er am kostengünstigsten und umweltverträglichsten ist.